Der Russland-Ukraine-Krieg 2014 bis heute

Der Russland-Ukraine-Krieg ist ein komplexer Konflikt mit tief verwurzelten historischen, geopolitischen und wirtschaftlichen Ursachen. Er begann nicht erst 2022, sondern hat seine Wurzeln in Ereignissen, die bis zur Unabhängigkeit der Ukraine 1991 und darüber hinaus zurückreichen. Diese Zusammenfassung beleuchtet die Hintergründe, einschließlich der NATO-Osterweiterung und des Maidan-Putsches 2014, die Eskalation 2022 sowie die wirtschaftlichen Interessen, die von der Ukraine, Russland und externen Akteuren wie den USA, der EU und anderen Staaten verfolgt werden. Diese Abhandlung ist Teil der Rubrik Historie und Gesellschaft.


1. Historische und geopolitische Hintergründe

Die Beziehungen zwischen Russland und der Ukraine sind seit dem Zerfall der Sowjetunion 1991 angespannt. Die Ukraine, die als eine der wichtigsten ehemaligen Sowjetrepubliken gilt, wurde unabhängig und stand vor der Herausforderung, ihre geopolitische Ausrichtung zu definieren: Sollte sie sich Russland oder dem Westen (EU und NATO) annähern? Diese Frage prägt den Konflikt bis heute.

  • Post-Sowjetische Spannungen: Nach 1991 strebte die Ukraine eine eigenständige Identität an, während Russland die Ukraine als Teil seiner historischen Einflusssphäre betrachtete. Die Krim, die 1954 von der Sowjetunion an die Ukraine übergeben wurde, und die russischsprachige Bevölkerung in der Ostukraine (Donbass) blieben ständige Streitpunkte.
  • NATO-Osterweiterung: Die Ausdehnung der NATO nach Osten war ein zentraler Streitpunkt. Nach dem Ende des Kalten Krieges erweiterte die NATO ihr Bündnis um ehemalige Ostblockstaaten wie Polen, Ungarn und die Baltischen Staaten. Russland empfand dies als Bedrohung seiner Sicherheitsinteressen, insbesondere da die NATO 2008 signalisierte, dass die Ukraine und Georgien langfristig Mitglieder werden könnten. Russland forderte wiederholt Sicherheitsgarantien und einen Stopp der NATO-Erweiterung, was von der NATO und den USA als unannehmbar abgelehnt wurde.
  • Europäische Integration der Ukraine: Die Ukraine strebte zunehmend eine engere Anbindung an die EU an, was in der Bevölkerung – besonders im Westen des Landes – Unterstützung fand. Dies führte zu Spannungen mit Russland, das die Ukraine in seiner Einflusssphäre halten wollte, etwa durch eine geplante Zollunion.

2. Der Maidan-Putsch 2014

Der Maidan-Putsch, auch als „Euromaidan“ oder „Revolution der Würde“ bekannt, markierte einen Wendepunkt im Konflikt. Im November 2013 begann eine Welle von Protesten in Kiew, ausgelöst durch die Entscheidung des damaligen prorussischen Präsidenten Wiktor Janukowitsch, ein Assoziierungsabkommen mit der EU nicht zu unterzeichnen. Die Proteste eskalierten schnell und führten 2014 zu einem Regierungswechsel.

  • Auslöser und Verlauf: Die Entscheidung Janukowitschs, die EU-Integration auszusetzen, löste Massenproteste auf dem Maidan-Platz in Kiew aus. Hunderttausende demonstrierten für eine prowestliche Ausrichtung und gegen Korruption. Die Proteste wurden gewaltsam, als Sicherheitskräfte einschritten, was die Radikalisierung förderte. Im Februar 2014 floh Janukowitsch nach Russland, und eine prowestliche Regierung unter Petro Poroschenko übernahm die Macht.
  • Rolle des Westens: Russland und Janukowitsch bezeichneten die Ereignisse als von den USA und der EU unterstützten „Putsch“. US-Vertreter wie Senator John McCain und Victoria Nuland unterstützten die Proteste offen, und Nuland erwähnte, dass die USA seit 1991 über fünf Milliarden Dollar in die Förderung von Demokratie in der Ukraine investiert hatten. Kritiker, darunter Russland, sprachen von einer gezielten Destabilisierung durch westliche Akteure. Westliche Medien wiesen dies als Propaganda zurück, betonten jedoch die Beteiligung rechtsextremer Gruppen wie Swoboda und Rechter Sektor.
  • Folgen des Maidan: Der Regierungswechsel führte zu einer Abkehr von Russland und einer stärkeren Hinwendung zur EU und NATO. Russland reagierte mit der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim 2014 und der Unterstützung prorussischer Separatisten im Donbass, was einen Bürgerkrieg in der Ostukraine auslöste. Über 13.000 Menschen starben bis 2022 in diesem Konflikt.

Berichte der Sendung Monitor:

Die Wahl von Wolodymyr Selenskyj als Präsident der Ukraine

Wie wurde er Präsident?

Selenskyj, ein ehemaliger Komiker und Schauspieler ohne vorherige politische Erfahrung, gewann die Präsidentschaftswahl 2019 überraschend klar. Hier der Ablauf:

  • Hintergrund: Selenskyj wurde durch seine Rolle in der satirischen TV-Serie „Diener des Volkes“ bekannt, in der er einen Lehrer spielte, der unerwartet Präsident wird. Diese Serie spiegelte den Wunsch vieler Ukrainer nach einem Wandel wider, insbesondere nach Jahren von Korruption unter Präsident Petro Poroschenko.
  • Kandidatur: Im Dezember 2018 gründete Selenskyj die Partei „Diener des Volkes“ und kündigte seine Kandidatur an. Er nutzte soziale Medien und Fernsehauftritte, um seine Kampagne zu führen, ohne traditionelle politische Debatten.
  • Wahl 2019: Die erste Runde der Präsidentschaftswahl fand am 31. März 2019 statt, bei der Selenskyj mit 30,24 % der Stimmen vor Poroschenko (15,95 %) lag. In der Stichwahl am 21. April 2019 gewann er mit 73,22 % gegen Poroschenko (24,45 %), basierend auf offiziellen Ergebnissen der Zentralen Wahlkommission der Ukraine. Sein Sieg wurde durch die Unterstützung jüngerer Wähler und seiner populistischen Botschaft gegen Korruption und Eliten getragen.
  • Amtsantritt: Am 20. Mai 2019 wurde er im Parlament vereidigt und trat die Amtsgeschäfte an.

Sein Aufstieg wurde von vielen als Reaktion auf die Unzufriedenheit mit der alten politischen Klasse nach dem Maidan-Putsch 2014 und der anhaltenden Korruption gesehen.


3. Eskalation 2022

Der Krieg eskalierte am 24. Februar 2022, als Russland eine großangelegte Invasion in die Ukraine startete. Dies markierte den Höhepunkt eines seit Jahren schwelenden Konflikts.

  • Vorgeschichte: Bereits Ende 2021 stationierte Russland Zehntausende Soldaten an der ukrainischen Grenze, während die Ukraine ihre militärische Zusammenarbeit mit der NATO intensivierte. Russland forderte Sicherheitsgarantien, darunter einen Verzicht auf die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine, was abgelehnt wurde. Am 21. Februar 2022 erkannte Russland die Separatistengebiete Donezk und Luhansk als unabhängig an und erklärte das Minsker Abkommen für gescheitert.
  • Russische Invasion: Präsident Putin startete die „militärische Spezialoperation“ mit dem Ziel der „Entmilitarisierung“ und „Entnazifizierung“ der Ukraine. Russische Truppen griffen aus Norden, Osten und Süden an. Die Ukraine rief das Kriegsrecht aus, und Präsident Wolodymyr Selenskyj mobilisierte die Bevölkerung. Der Westen verhängte harte Sanktionen gegen Russland und lieferte Waffen an die Ukraine, ohne jedoch direkt in den Konflikt einzugreifen, um eine Eskalation mit der NATO zu vermeiden.
  • Gründe für die Eskalation: Russland rechtfertigte die Invasion mit angeblichen Bedrohungen durch die Ukraine und die NATO, einschließlich der militärischen Aufrüstung Kiews und der angeblichen Unterdrückung der russischsprachigen Bevölkerung. Der Westen sieht die Invasion als unprovozierten Angriffskrieg und verweist auf Russlands Verletzung des Völkerrechts. Kritische Stimmen argumentieren, dass die NATO-Osterweiterung und westliche Unterstützung für die Ukraine Russland provozierten, ohne dies jedoch als Rechtfertigung für den Krieg zu werten.
Russland-Ukraine-Krieg - Putin und Selenskyj
Putin und Selensky sind die bekanntesten Akteure im Russland-Ukraine-Krieg

4. Wirtschaftliche Interessen

Der Krieg wird nicht nur von geopolitischen, sondern auch von wirtschaftlichen Interessen geprägt, sowohl von Russland und der Ukraine als auch von externen Akteuren.

  • Russlands Interessen:
    • Energiemarkt: Russland ist einer der größten Exporteure von Erdgas und Öl, und die Ukraine ist ein wichtiges Transitland für russische Energielieferungen nach Europa (z. B. durch Pipelines wie Nord Stream). Die Kontrolle über die Ukraine würde Russlands Einfluss auf den europäischen Energiemarkt stärken.
    • Krim und Donbass: Die Krim bietet strategischen Zugang zum Schwarzen Meer, während der Donbass reich an Kohle und Industrie ist. Die Kontrolle dieser Regionen sichert wirtschaftliche und militärische Vorteile.
  • Ukraines Interessen:
    • Integration in die EU: Die Ukraine strebt den Zugang zum europäischen Markt an, um ihre Wirtschaft zu modernisieren und von westlichen Investitionen zu profitieren. Das Assoziierungsabkommen mit der EU war ein Schritt in diese Richtung.
    • Ressourcen und Landwirtschaft: Die Ukraine ist einer der größten Getreideexporteure weltweit. Der Krieg hat die Exporte beeinträchtigt, was globale Auswirkungen auf die Nahrungsmittelsicherheit hatte.
  • Externe Staaten:
    • USA: Die USA verfolgen geopolitische und wirtschaftliche Ziele, darunter die Schwächung Russlands als globaler Akteur. Durch Waffenlieferungen und Sanktionen stärken die USA ihren Einfluss in Europa und fördern den Export von US-Flüssiggas (LNG) als Alternative zu russischem Gas.
    • EU: Die EU möchte ihre Energiesicherheit diversifizieren und die Abhängigkeit von russischem Gas reduzieren. Gleichzeitig unterstützt sie die Ukraine, um ihre geopolitische Position in Osteuropa zu stärken.
    • China und andere Akteure: China verfolgt im Ukraine-Konflikt eine neutrale, aber strategisch kalkulierte Position. Als einer der größten Handelspartner Russlands profitiert China von günstigen russischen Energieexporten, die durch westliche Sanktionen preislich attraktiver wurden. Gleichzeitig stärkt China seine wirtschaftliche Präsenz in Europa durch Investitionen in Infrastruktur und Technologie, während die EU ihre Abhängigkeit von russischen Rohstoffen verringert. Andere Staaten wie Indien und Türkei nutzen die Krise, um ihre Position auf dem globalen Energiemarkt zu stärken, indem sie russische Ressourcen zu reduzierten Preisen kaufen oder als Vermittler auftreten.
    • Globale wirtschaftliche Auswirkungen: Der Krieg hat die globalen Energie- und Nahrungsmittelpreise in die Höhe getrieben. Die Ukraine, als „Kornkammer Europas“, und Russland, ein bedeutender Getreideexporteur, sind zentrale Akteure auf dem Agrarmarkt. Unterbrochene Lieferketten und Sanktionen gegen Russland führten zu Preisschocks, die besonders Entwicklungsländer trafen. Gleichzeitig profitieren westliche Rüstungsunternehmen von der gestiegenen Nachfrage nach Waffenlieferungen an die Ukraine, was die wirtschaftlichen Interessen der USA und europäischer Staaten unterstreicht.
  • Groß-Investoren:
    • Die Behauptung, dass große US-Investoren bereits Land in der Ukraine gekauft hätten und daher ein Interesse an einem Sieg der Ukraine im Krieg haben, ist komplex und erfordert eine differenzierte Betrachtung. Nach derzeitigen Informationen ist der direkte Kauf von Agrarland durch ausländische Investoren, einschließlich US-Unternehmen, in der Ukraine rechtlich nicht erlaubt. Eine Reform des ukrainischen Bodengesetzes im Jahr 2021 erlaubte den Verkauf landwirtschaftlicher Flächen, jedoch nur an ukrainische Staatsbürger, nicht an ausländische Firmen oder Personen. Ausnahmen könnten nur durch Pachtverträge oder Beteiligungen an ukrainischen Agrarunternehmen entstehen, was jedoch nicht dasselbe ist wie direkter Landbesitz.

      Es gibt jedoch Berichte und Spekulationen, dass US-Investmentfonds wie BlackRock oder Unternehmen wie Cargill und Monsanto indirekt in den ukrainischen Agrarsektor involviert sind, etwa durch Anteile an lokalen Firmen oder langfristige Pachtverträge. Solche Beteiligungen könnten Hunderttausende Hektar umfassen, aber konkrete Beweise für einen massiven Landkauf durch US-Investoren fehlen. Einige Quellen deuten darauf hin, dass die Ukraine ihre Landwirtschaft unter westlichem Druck liberalisiert hat, was ausländische Investoren anzieht, doch dies erfolgt oft über komplexe Finanzstrukturen und nicht durch direkte Käufe.

      Wirtschaftlich könnte ein Interesse an einem ukrainischen Sieg oder einer Stabilisierung des Landes bestehen, da dies die Sicherheit von Investitionen erhöhen und den Wiederaufbau fördern würde, der wiederum profitable Chancen bietet – etwa im Energiesektor oder bei Infrastrukturprojekten. Die USA und ihre Investoren könnten von einer geschwächten russischen Position profitieren, was ihre geopolitischen und wirtschaftlichen Interessen in der Region stärkt, einschließlich des Zugangs zu Ressourcen wie Getreide oder kritischen Mineralien (seltene Erden, Lithium, Kobalt oder Titan).
      Dennoch bleibt die These spekulativ. Es gibt keine eindeutigen Beweise, dass große US-Investoren bereits erhebliche Landmengen besitzen oder den Kriegsverlauf direkt steuern. 

Russland-Ukraine-Krieg mit Nato
Nicht wenige sehen im Russland-Ukraine-Krieg eine Art Stellvertreter-Krieg zwischen Nato und Russland.

5. Folgen und aktuelle Lage

Seit der Eskalation 2022 hat der Krieg Zehntausende Todesopfer gefordert, darunter viele Zivilisten, und Millionen Menschen wurden vertrieben. Die Ukraine hat etwa die Hälfte der 2022 von Russland besetzten Gebiete zurückerobert, doch die Frontlinien stagnieren oft. Der Westen hat milliardenschwere Hilfspakete bereitgestellt, darunter über 68 Milliarden Dollar aus den USA bis November 2022, während Russland mit wirtschaftlichen Sanktionen und internationaler Isolation konfrontiert ist.

Wie wirtschaftlich isoliert ist Russland wirklich?

Dabei ist Russland nicht vollständig wirtschaftlich isoliert, obwohl der Westen seit 2014 – verstärkt seit 2022 durch den Krieg in der Ukraine – umfassende Sanktionen verhängt hat. Der Handel mit Ländern im asiatischen Raum und im Nahen/Mittleren Osten hat sich deutlich erhöht und dient als Puffer gegen die westliche Isolation. Besonders China und Indien haben ihren Öl- und Gasimport aus Russland massiv gesteigert, wobei Indien etwa 40 % seines Ölbedarfs aus Russland deckt und der Handel mit China seit 2022 boomt, vor allem im Bereich fossiler Energieträger. Auch Länder wie die Türkei fungieren als Transitland und Handelsvermittler, während Russland seine Exporte in die BRICS-Staaten (Brasilien, Indien, China, Südafrika) ausbaut.

Trotzdem zeigt die Wirtschaft Russlands Schwächen. Der Anteil am globalen BIP ist von 4 % vor 2014 auf 2,85 % im Jahr 2022 gesunken, und der Leistungsbilanzüberschuss ist von 238 Milliarden US-Dollar (2022) auf 50,6 Milliarden US-Dollar (2023) zurückgegangen. Die Abhängigkeit von Rohstoffexporten (ca. 70 % der Exporte) bleibt hoch, und die Sanktionen haben den Zugang zu westlichen Technologien und Finanzmärkten stark eingeschränkt. Zudem fehlen oft die Infrastruktur und Kapazitäten, um den Handel nach Asien wirtschaftlich effizient zu skalieren, wie etwa bei der Ostsibirien-Pazifik-Pipeline.
Zugespitzt und vereinfacht könnte man sagen, dass Russland durch die Umlenkung des Handels nach Osten zwar überlebt, aber nicht gedeiht. Die Abhängigkeit von wenigen Partnern wie China – wo der Handel zu 90 % aus Öl und Gas besteht – könnte langfristig zu einer wirtschaftlichen Unterordnung führen.

Verlauf der Gebietseroberungen

Der Verlauf der Gebietseroberungen im Russland-Ukraine-Krieg seit 2022 ist durch wechselnde Phasen von Offensiven und Gegenoffensiven geprägt, mit einer aktuellen Tendenz zu russischen Gebietsgewinnen. Bis zum Juni 2025 hat sich die Frontlinie seit Beginn des großen russischen Angriffs am 24. Februar 2022 mehrfach verschoben, wobei Russland derzeit die meisten umkämpften Gebiete kontrolliert

Chronik der Gebietseroberungen
  • 2022: Nach der Invasion eroberte Russland schnell weite Teile des Südens und Ostens, darunter die Krim (bereits 2014 annektiert) und Gebiete wie Cherson und Mariupol. Eine Frühoffensive auf Kiew scheiterte jedoch, und die Ukraine eroberte im Herbst 2022 Teile zurück, etwa Charkiw und Cherson.
  • 2023: Der Krieg geriet in eine Pattsituation mit Grabenkämpfen, ähnlich dem Ersten Weltkrieg. Russland sicherte seine Kontrolle im Donbass (z. B. Bachmut im Mai), während die ukrainische Sommeroffensive nur begrenzte Erfolge brachte.
  • 2024: Russland eroberte weitere Gebiete, etwa Awdijiwka im Februar, und intensivierte den Druck im Donbass. Die Ukraine startete im August eine überraschende Offensive in der russischen Region Kursk, konnte jedoch nur zeitweise Gebiete halten.
  • 2025: Bis Mitte 2025 hat Russland seine Offensive verstärkt, besonders im Donbass und in der Region Sumy. Berichte deuten darauf hin, dass Russland seit Jahresbeginn täglich etwa 14 Quadratkilometer erobert, mit einem Fokus auf strategische Städte wie Pokrowsk. Die Ukraine hat dagegen nur kleinere Gegenoffensiven gefahren und verliert zunehmend Terrain, unter anderem durch den Einsatz nordkoreanischer Truppen an russischer Seite.
Aktuelle Kontrolle

Schätzungen zufolge kontrolliert Russland aktuell etwa ein Fünftel des ukrainischen Territoriums, also rund 120.000 Quadratkilometer von etwa 603.548 Quadratkilometern Gesamtfläche. Dazu gehören die annektierten Gebiete Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson (wobei die tatsächliche Kontrolle variiert) sowie Teile der Regionen Charkiw, Sumy und Dnipropetrowsk. Die Ukraine hat zwar weiterhin den Großteil ihres Landes, einschließlich der Hauptstadt Kiew, unter Kontrolle, verliert jedoch an Boden, insbesondere im Osten.

Einschätzung

Russland hat seit Mitte 2024 das Momentum, unterstützt durch hohe Truppenzahlen und Nachschub, während die Ukraine durch Munitionsmangel und personelle Verluste geschwächt ist. Dennoch bleibt die Kontrolle in umkämpften Gebieten oft fragil, da beide Seiten strategische Ziele verfolgen, ohne die Frontlinie entscheidend zu verändern. Die Lage könnte sich durch neue Waffenlieferungen oder Verhandlungen (z. B. Trumps Ansatz) noch verschieben.

Friedensverhandlungen, wie die Minsker Abkommen, scheiterten wiederholt, da weder Russland noch die Ukraine wesentliche Zugeständnisse machten. Die Gefahr einer weiteren Eskalation, einschließlich eines potenziellen NATO-Russland-Konflikts, bleibt bestehen, insbesondere durch Risiken wie Cyberangriffe oder Fehleinschätzungen.


6. Vorläufige Zusammenfassung

Der Russland-Ukraine-Krieg ist das Ergebnis langjähriger geopolitischer Spannungen, die durch die NATO-Osterweiterung, den Maidan-Putsch 2014 und die unterschiedlichen wirtschaftlichen Interessen von Russland, der Ukraine und externen Akteuren verschärft wurden. Die Eskalation 2022 markiert den Höhepunkt dieser Konflikte, getrieben von Russlands Sicherheitsbedenken und der prowestlichen Ausrichtung der Ukraine. Wirtschaftlich geht es um die Kontrolle über Energie, Agrarressourcen und geopolitischen Einfluss, wobei externe Staaten wie die USA und die EU ihre strategischen Ziele durch Unterstützung der Ukraine verfolgen. Der Krieg hat globale Auswirkungen, von steigenden Energiepreisen bis hin zu einer Umgestaltung internationaler Allianzen, und bleibt eine der größten sicherheitspolitischen Herausforderungen der Gegenwart.

Weitere Links:

Einige historische Ereignisse, die maßgeblich von Wetter und Witterung geprägt waren, unter „Außergewöhnliche Wetterereignisse in Mitteleuropa der letzten 2000 Jahre„.


 

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